Klappentext:
"Bergsteigen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Leidenschaft."
(Hermann
Buhl)
Der Innsbrucker
Hermann Buhl (1924-1957) war der bahnbrechende Bergsteiger der Fünfzigerjahre.
Mit vierzehn Jahren begann er im heimatlichen Karwendel zu klettern; mit
neunzehn gelang ihm seine erste Neutour, die Durchsteigung der Westwand
der Maukspitze im Wilden Kaiser, die wahrscheinlich bereits den VII. Schwierigkeitsgrad
streifte. Nach Kriegsgefangenschaft und Entbehrung knüpfte er nicht
nur wieder an seine früheren Leistungen an, sondern steigerte sein
Können an den alpenweit schwierigsten Routen zur Perfektion. Die
erste Winterbegehung der Marmolada-Südwestwand, der Walkerpfeiler,
die Eiger-Nordwand oder die erste Solodurchsteigung der Piz-Badile-Nordostwand
untermauerten seinen Ruf als bester deutschsprachiger Bergsteiger. Mit
der ersten Ersteigung des 8125 Meter hohen Nanga Parbat im Alleingang
wurde Hermann Buhl 1953 zum weltberühmten Alpinisten.
Nach seiner zweiten Achttausender-Erstbesteigung des Broad Peak kam Buhl
1957 an der Chogolisa durch einen Wechteneinbruch ums Leben - und wurde
zur Legende. Er war getrieben von der Suche nach Neuem, Ungewissem; sein
Ehrgeiz war kompromisslos. Mit seiner Forderung nach leichtem, elegantem
Klettern "ohne die lästige Schlosserei", dem Aneinanderreihen
von Touren im Oberreintal und der Umsetzung des Alpinstils auf den Expeditionen
war er seiner Zeit weit voraus.
Auszüge aus seinen Touren- und Tagebüchern, verstreut erschienene
Berichte und Aufsätze, die biografische Einordnung durch die Herausgeber,
aber auch Beiträge ehemaliger Tourenpartner lassen ein lebendiges
Bild des Ausnahmebergsteigers entstehen. Auf der beigelegten CD ist Hermann
Buhl im Original zu hören, der von seinem Alleingang auf den Nanga
Parbat berichtet. Sie beinhaltet außerdem Stellungnahmen von Reinhold
Messner, von Buhls Frau Generl und seiner Tochter Kriemhild, von Bergsteigerkollegen
- unter anderem Marcus Schmuck, Fritz Wintersteller und Hermann Köllensperger
- sowie die ergreifende Schilderung Kurt Diembergers, der Buhls Absturz
an der Chogolisa miterlebte.
Kommentar:
Hermann
Buhl, der Prototyp des heutigen Freeclimbers und Allroundbergsteigers,
hat das vorgelebt, wovon viele heute träumen: Mit eisernem Willen
und einem vernünftigen Maß an Ehrgeiz und rebellischer Einstellung
Ziele anzugehen und zu erreichen. Eis, Kälte, schwierigste Wände
konnten ihn genausowenig von seinem Weg abbringen wie der unlogische Befehl
eines Expeditionsleiters. Seine kompromisslose Zielstrebigkeit, seine
Härte gegenüber sich selbst und seinen Wegbegleitern, sein Wille,
nach den Sternen zu greifen und sein Perfektionismus machen ihn heute
zur Legende mit Kultcharakter.
Das vorliegende Buch könnte er selbst geschrieben haben, so authentisch
ist es; Tagebucheintragungen, Berichte und Erinnerungen vermitteln das
komplette und direkte Bild eines schwierigen, aber ungemein kompromisslosen
Menschen, der sich durch Fels und Eis in die Alpingeschichte gerungen
hat. Atemberaubend seine "Tourenbücher", in denen er schwierigste
Nordwand-Besteigungen schildert, packend sein "Live-Bericht"
von der Erstbesteigung des Nanga Parbat, berührend die Erinnerungen
Luis Vigls und Marcus Schmucks an Hermann Buhl. Synchronisierende Eingriffe
der Herausgeber sind kaum zu bemerken.
Zahlreiche Schwarzweiß-Bilder und nicht zuletzt die CD mit der Original-Stimme
des großen Alpinisten machen das Buch zu einem unvergesslichen Erlebnis.
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